Methodisches Untersuchungsdesign

Das Projekt gliedert sich in einen theoretischen und empirischen Teil. Zunächst müssen die politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen für die Arbeitssicherheit bei Feuerwehrleuten in Deutschland und Japan untersucht werden, um dann das System BBS auf ihre Arbeitsweise übertragen zu können. Durch die Fallauswahl ergibt sich ein Vergleich nach dem dissimilar cases design, welches nach Gemeinsamkeiten im individuellen Verhalten trotz großer Heterogenität der Fälle sucht. Funktioniert BBS also bei Feuerwehrleuten in Deutschland und Japan, kann die Arbeitssicherheit nach dieser Methode mit hoher Wahrscheinlichkeit auch für alle anderen Feuerwehrwachen angewendet werden.

Der Empirieteil überführt die theoretischen Ausführungen durch Kooperationen mit je zwei Feuerwehrwachen in Deutschland und Japan in die Praxis. In einem qualitativen Sicherheitsassessment erfassen die Forschenden zusammen mit den Feuerwehrleuten bestehende Sicherheitsrisiken vor Ort. Dabei werden auch die Verhaltensweisen ausgewählt und definiert, die durch die Anwendung der verhaltensorientierten Methoden verändert werden sollen. Darauf aufbauend findet eine Erhebung der Basisrate sicheren Verhaltens statt. Hierzu erfassen externe Beobachter das Verhalten der Feuerwehrleute mit Hilfe einer Checkliste. Anschließend findet die Intervention (die Einführung der BBS-Maßnahmen) statt, während derer weiter das arbeitssichere Verhalten erfasst und durch systematische Anerkennung und Wertschätzung positiv verstärkt wird. Das Ziel der Intervention besteht darin, dass die Feuerwehrleute die Verhaltensbeobachtungen und das Feedback selbständig und dauerhaft durchführen, um so das arbeitssichere Verhalten langfristig zu stärken. Die Follow-Up-Phase überprüft in zeitlichem Abstand nach der Invention, inwieweit sich die sicheren Verhaltensweisen automatisiert haben.