Titelbild mit Studierenden der Fachhochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt

Informationen zu den Vortragenden

Im Folgenden finden Sie die Liste und weitere Informationen zu den Referierenden:

Vortragende am Montag

Stefan Lutz-Simon, Dipl. Päd. (*1969) ist Leiter der Jugendbildungsstätte Unterfranken. Die migrationspädagogische Facheinrichtung des Bezirksjugendrings Unterfranken durchleuchtet aus einer rassismuskritischen Perspektive heraus Migrationsphänomene weltweit. Der grenzenlose Blick nimmt seinen Ausgang dabei immer beim einzelnen Menschen und dessen Lebensgeschichte.

Die Allgemeinen Menschenrechte im Diskurs zu halten und zu wahren ist unversal und lokal gleichermaßen Aufgabe und Herausforderung. Eine rassismuskritische Migrationspädagogik lässt sich ohne den Bezug zu den Allgemeinen Menschenrechten gar nicht denken. Die Einführung in die Praxis der Rassismuskritik geschieht unter besonderer Berücksichtigung universaler Verständigungen.

Dr.in Marta Jadwiga Pietrusińska

Dr. Marta Jadwiga Pietrusińska is a sociologist, pedagogue, and anti-discriminatory trainer, who specializes in migration (currently on de/re/bordering practice) and interculturalism. She works at the University of Warsaw cooperates with the Center for Women's and Gender Research and is a member of Researchers at the Border Network.

Although there are humanitarian crises related to border violence at many borders in different parts of the world, the situation of human rights violations at the Polish - Belarusian border is unprecedented. During the short speech, I will try to explain what makes this very crisis unique on a global scale.

Stefan Ofteringer

Stefan Ofteringer, geb 1966 in Bonn. Dipl. Regionalwissenschaftler Lateinamerika (Uni Köln). Seit 2006 ist er als Berater für Menschenrechte für das bischöfliche Hilfswerk Misereor tätig. Er arbeitet mit Organisationen aus Brasilien, Kolumbien und Zentralamerika in Austauschprogrammen für die Entwicklung von guten Praxen der Menschenrechtsarbeit und unterstützt ihre Arbeit im UN-Menschenrechtssystem.

Vor seinem Engagment bei Misereor hat er das Büro der deutschen Sektion von FIAN-Food First Information and Action Network koordiniert und war in menschenrechtlichen und entwicklungspolitischen Kampagnen engagiert.

Die Aufarbeitung des internen bewaffneten Konflikts in Kolumbien im Zusammenhang mit dem Friedensabkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla hat die Dimension der Praxis des Verschwindenlassens ans Licht der Öffentlichkeit gebracht. Durch das Engagement von Organisationen der Angehörigen der Opfer und unterstützenden NRO konnte die Aufarbeitung der Problematik zu einem bedeutenden Motor für den Fortschritt des Friedensprozesses gemacht werden.

Annika Wennemann ist Studiengangassistentin an der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen.

Es wird der Dokumentarfilm American Factory gezeigt. Anschließend wird es eine Podiumsdiskussion auf Englisch geben.

Leitthema: "Problems of effective employees´ representation from a human rights perspective".

Teilnehmer:innen an der Podiumsdiskussion werden Professor:innen der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen, der ILO und Gewerkschaftsvertretung sein.

Vortragende am Dienstag

Prof. Dr. Tanja Henking ist Professorin für Medizinrecht und Strafrecht an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Sie leitet zudem das Institut für Angewandte Sozialwissenschaften (IFAS). Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Patientenrechte, insbesondere im Kontext von Psychiatrie und Zwang.

Kommen freiheitsentziehende Maßnahmen in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung zur Anwendung? Wenn ja, welcher Art, mit welcher Häufigkeit und mit welcher Begründung? Berichtet wird aus einem Projekt, das im Auftrag des Bayerischen Ministeriums für Gesundheit und Pflege erfolgte und 2022 abgeschlossen wurde.

Frau Luisa Schulte-Overberg ist Masterabsolventin der THWS. Beruflich tätig ist Frau Schulte-Overberg im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe. Sie hat in verschiedenen Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe, zuletzt in einer Mutter-Kind-Einrichtung, gearbeitet. Gegenwärtig ist Frau Schulte-Overberg im Jugendamt - ASD des Landkreises Würzburg tätig. In diesem Kontext ist sie auch für die Unbegleiteten Minderjährigen Ausländer*innen im Landkreis Würzburg zuständig.

Der Beitrag befasst sich mit dem SS-Verein "Lebensborn e. V.", der zwischen 1935 und 1945 inner- und außerhalb von Deutschland Fürsorge für arische Frauen und Kinder leistete. Es wird dargestellt wie sich der Verein als Teil des Wohlfahrtssystem an der Mitarbeit am Volksaufbau sowie der Ausgrenzung und Vernichtung von als unwert definiertem Leben beteiligte und sich dadurch an den Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig machte.

Janina Franzen (*1994, Nürnberg) hat im September 2022 ihr Masterstudium International Social Work with Refugees and Migrants an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt abgeschlossen. Im Rahmen ihrer Masterarbeit war sie Teil eines Teams, welches im Norden Mosambiks ein Projekt zur Unterstützung von psychosozialer Gesundheit und Wohlbefinden entwickelt und implementiert.

Was brauchen junge Betroffene von Kriegsgewalt und deren Konsequenzen im Norden Mosambiks am meisten, damit sie ihr Leben wieder als lebenswert sehen? Dieser Beitrag versucht zu präsentieren, was von Betroffenen selbst als Voraussetzung für psychosoziales Wohlbefinden und eine Rückkehr zur Normalität gesehen wurde. Zugrundeliegender Gedanke ist, dass Interventionen ihr volles Potential nur dann erreichen können, wenn sie die Perspektive derer, denen sie dienen sollen, aufnehmen.


Janina Franzen (*1994, Nuremberg) completed her master's degree in International Social Work with Refugees and Migrants at the University of Applied Sciences Würzburg-Schweinfurt in September 2022. In the context of her master's thesis she was part of a team that develops and implements a project to support mental health and psychosocial wellbeing in northern Mozambique.

What do youth affected by armed violence and its consequences in northern Mozambique need most to see their lives as worth living again? This presentation attempts to voice what was seen by themselves as a prerequisite for psychosocial well-being and a return to normalcy. The underlying idea is that interventions can only reach their full potential if they incorporate the perspectives of those they are intended to serve.

Anmerkungen:

Die Präsentation wird in Englischer Sprache gehalten werden.

Eva Greber ist eine Absolventin des Masterstudiengangs "International Social Work with Refugees and Migrants" an der FHWS Würzburg und arbeitet jetzt als Referentin im Würzburger Bündnis für Demokratie und Zivilcourage. Sie hat sich in den letzten Jahren viel mit politischem Aktivismus im Themenbereich Migration auseinandergesetzt und ihre Masterarbeit zu Widerstand von Geflüchteten in Europa verfasst.
Political mobilisations by refugees in EUrope are on the rise, despite discriminatory and restrictive EUropean migration policies. However, people on the move are usually depicted as apolitical subjects amongst the EUropean public, resulting in victimising and criminalising refugees. This master thesis emphasises the need to acknowledge refugee resistance as means, able to deconstruct detrimental phenomena and perspectives.

Prof.in Dr.in Barbara Schramkowski

Dr.in Barbara Schramkowski (*1975 Preetz) ist Professorin für Grundlagen und Methoden Sozialer Arbeit und Leiterin des BA-Studiengangs 'Soziale Arbeit in der Jugend-, Familien- und Sozialhilfe'. Ihre Schwerpunktthemen sind Rassismus(kritik), Geschlechtergerechtigkeit, Lebenslagen von Kindern- und Jugendlichen sowie Klimagerechtigkeit. Sie ist Sprecherin der Fachgruppe 'Sozialökologische Transformation und Klimagerechtigkeit in der Sozialen Arbeit' der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit.

Kinder und Jugendliche sind besonders stark von den Folgen der ökologischen Krisen (Klimakrise, Artensterben, Biodiversitätsverlust u.a.) betroffen, die u.a. ihre das Rechte auf Schutz sowie auf Förderungs- und Versorgungsrechte gefährden. Infolge des jahrlangen Nicht-Handels von Regierungen und Konzernen in Ländern im globalen Norden kann sogar davon ausgegangen werden, dass eine Kindeswohlgefährdung vorliegt? Allerdings: Wer ist hierfür verantwortlich? Gibt es eine 'chronische' Kinderswohlgefährdungen? Wie können jungen Menschen geschützt werden? Und welche Verantwortung würde der Sozialen Arbeit zukommen?

Im Fokus steht ein Vortrag. Während dessen gibt es Möglichkeiten des Austausches und zur Reflexion der eigenen Verstrickungen in die Krisen wie auch zum Mensch-Natur-Verhältnis. Am Schluss soll zusammen überlegt werden, was jede einzelne Person tun kann, um strukturelle Veränderungen zu beschleunigen, die das Wohl von Kindern, nachfolgenden Generationen und allen Lebewesen in ihrer Verbundenheit mit Naturräumen in das Zentrum stellen.

Der preisgekrönte Dokumentarfilm beschäftigt sich mit der Kriminalisierung der Abtreibung in El Salvador anhand der Geschichte von Teodora Vásquez, die 2008 nach einer Totgeburt im neunten Monat zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Während ihrer Haft erfuhr Teodora, dass mindestens 16 weitere Frauen, die Totgeburten oder andere geburtshilfliche Notfälle erlitten hatten, aufgrund der Abtreibungsgesetze in El Salvador zu jahrzehntelangen Haftstrafen verurteilt wurden. Durch Zeugenaussagen, Medienberichte und juristische Dokumente offenbart FLY SO FAR das Ausmaß staatlicher Gewalt gegen Frauen, zeigt aber auch den sich formierenden kollektiven Widerstand, Solidarität und Geschwisterlichkeit.

After serving ten years behind bars for her miscarriage, considered by her government to be an act of aggravated murder, Teodora, the protagonist of FLY SO FAR, becomes a spokesperson for the other 16 Salvadoran women behind bars for the same “crime” in this story of resilience, and solidarity.

Vortragende am Mittwoch

Dr. Francis Seeck, 1987 in Ostberlin geboren, ist promovierte Kulturanthropolog*in und Antidiskriminierungstrainer*in. Seeck forscht und lehrt zu Klassismus, sozialer Ungleichheit und Geschlechterverhältnissen, nach einer Vertretungsprofessur für Soziologie und Sozialarbeitswissenschaft an der Hochschule Neubrandenburg nun als Post-Doc an der HU Berlin. 2022 erschien die Streitschrift „Zugang verwehrt – Keine Chance in der Klassengesellschaft: wie Klassismus soziale Ungleichheit fördert“ bei Atrium.

Die Diskriminierung aufgrund von sozialer Herkunft und Position bestimmt unsere Gesellschaft grundlegend. Klassismus wirkt schon vor der Geburt und bis über den Tod hinaus. So ist etwa der Zugang zu Bildung oder Gesundheitsversorgung davon geprägt. In dem Vortrag wird diese Diskriminierungsform mit Bezug auf die Soziale Arbeit beleuchtet: Wie zeigt sich Klassismus und was können wir praktisch dagegen tun? Welche Strategien eignen sich, um klassistischen Diskriminierungen entgegenzutreten? Was bedeutet Solidarität konkret?

Dr.in Kefilwe Ditlhake

Dr.in Kefilwe Ditlhake is a social worker and a lecturer at the University of Johannesburg in the Department of Social work and Community development. She has publications on community development and Ubuntu.

The principles of participation, empowerment, and collective decision-making inform community development efforts. For community development to be relevant in our society, it needs to consider the value systems of communities or societies in which it operates. Ubuntu expresses the essence of our common humanity, interdependence, and interconnectedness that arise from our connection. Fostering Ubuntu in community development is serving humanity or promoting human dignity.

PD Dr.in Barbara Schmitz

PD Dr.in Barbara Schmitz (geb. 1968, Bad Karlshafen, D) ist Privatdozentin für Philosophie an der Universität Basel. Sie arbeitet vorrangig in der Ethik und Politischen Philosophie. Ihre Schwerpunkte sind Fragen zum lebenswerten Leben, Behinderung, Gerechtigkeit und Naturethik.

Was ist ein lebenswertes Leben? Wer entscheidet das? Und welche Rolle spielen hier gesellschaftliche Normen? Diese Fragen sind nicht nur für den einzelnen Menschen und seine Lebensführung wichtig, sondern sie berühren auch eine Reihe schwieriger ethischer Probleme, wie zum Beispiel pränatale Diagnostik, Sterbehilfe oder den Umgang mit Behinderung. Auch für die Begründung von Menschenrechten sind sie von Bedeutung. Im Vortrag wird das lebenswerte Leben von verschiedenen Seiten philosophisch beleuchtet.

Sabine Sebayang

Sabine Sebayang (*1965, bei Hamburg) hat als Fachkinderkrankenschwester für Onkologie viele Jahre mit onkologisch erkrankten Kindern gearbeitet. Hier entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Hospiz- und Palliativarbeit, in der sie sich in unterschiedlichen Funktionen und in diversen Settings seit über 20 Jahren engagiert. Aktuell leitet sie eine Abteilung mit fünf ambulanten und stationären Hospizangeboten für Erwachsene und für Kinder und Jugendliche beim Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg KdöR.

Wie werden die humanistischen Werte Weltlichkeit, Selbstbestimmung, Individualität, Solidarität und Toleranz in der praktischen Arbeit in einem humanistischen Hospiz umgesetzt? Ist der assistierte Suizid dabei ein Thema? Wie sieht der Alltag in einem Hospiz aus? Nach einer theoretischen Einführung zu gesetzlichen Grundlagen und zur hospizlichen Haltung wird anhand von ganz praktischen Beispielen die Arbeit in einem humanistischen Hospiz vorgestellt.

Burkhard Hose

Burkhard Hose (*1967, Hammelburg) ist Hochschulpfarrer in der Katholischen Hochschulgemeinde in Würzburg, Sprecher des Würzburger Ombudsrates (Unabhängige Antidiskriminierungsstelle der Stadt Würzburg) und Buchautor. Im September 2022 erscheint sein neues Buch "Verrat am Evangelium? Für eine Kirche, die sich zu den Menschenrechten bekehrt".

Zwar erhebt die Kirche auf weltpolitischer Bühne immer wieder die Stimme für die Einhaltung der Menschenrechte und setzt sich nach Außen hin auch in ihrem diakonischen Handeln konkret für deren Verwirklichung ein. Im Inneren der Kirche und in der Behauptung ihrer traditionellen Lehrpositionen sieht es aber anders aus. Da scheint die Nicht-Einhaltung menschenrechtlicher Prinzipien an mancher Stelle fast ein Identitätsmerkmal der Katholischen Kirche zu sein. Es ist kein Zufall, dass der Vatikan zu den wenigen Staaten gehört, die die Menschenrechtscharta immer noch nicht unterzeichnet haben. Neben dieser formalen Unterstützung fehlt es auch im kirchlichen Alltag und in der Struktur der Kirche an der Umsetzung der Menschenrechte. Die Missbrauchsverbrechen, die anhaltende Diskriminierung von queeren Menschen und die fehlende Geschlechtergerechtigkeit im Zugang zu kirchlichen Ämtern verweisen im Kern auf menschenrechtliche Probleme.

Wenn die Kirche nicht auf der Höhe der Menschenrechte ankommt, dann ist sie nicht zukunftsfähig. Davon ist Burkhard Hose überzeugt. Für ihn sind die Menschenrechte eine Fortschreibung und Übersetzung der Botschaft Jesu in unsere Zeit. Sie nicht einzuhalten, bedeutet für ihn letztlich Verrat am Evangelium. Hose sich dem Thema nicht auf einer theoretischen Ebene, sondern bindet seine praktischen Erfahrungen im Engagement für die Demokratisierung der Kirche, für mehr Geschlechtergerechtigkeit und gegen Ausgrenzung und Diskriminierung mit einer biblischen Perspektive auf die Menschenrechte zusammen.

Wie lässt sich das angespannte Verhältnis der katholischen Kirche zu den Menschenrechten neu bestimmen? Der Vortrag mit der anschließenden Diskussion gibt einen Einblick in aktuelles menschenrechtlich problematisches Handeln der Kirche und fordert eine Kirche, die sich auf der Grundlage ihrer Botschaft zu den Menschenrechten bekehrt.

Holger Hegekötter(*1969, Osnabrück) ist Geschäftsführer beim Bremer Institut für Pädagogik und Psychologie. Hauptberuflich ist der Sozialarbeiter und Kriminologe seit 20 Jahren an der Janusz-Korczak-Schule, Förderschule füremotionale und soziale Entwicklung im Kreis Steinfurt tätig. Sowohl in Deutschland, im europäischen Ausland sowie seit 2017 in Nordafrika führt er Fortbildungen für Fachkräfte zum Thema "soziale und interkulturelle Sozialtrainings" an.

Ein lernförderliches Klima sowie eine sichere Umwelt an Schulen, beispielsweise anhand von gegenseitigem Respekt, Unterstützung und offene Kommunikation, sind für Kinder und Jugendliche essentiell, um eine hohe Unterrichtsqualität erfahren zu können. Vor diesem Hintergrund fördert das Goethe-Institut Kairo in Zusammenarbeit mit dem ägyptischen und dem irakischen Erziehungsministerium die Einführung und Verbreitung von gewaltfreien Erziehungsmethoden im ägyptischen und irakischem Schulwesen.

Vortragende am Donnerstag

Dr.in Delal Atmaca

Dr.in Delal Atmaca ist Geschäftsführerin und Mitbegründerin des Dachverbandes der Migrantinnenorganisationen (DaMigra e.V.). Nach dem Studium der Rechtswissenschaften und Kooperationsökonomik, folgte die Promotion in Volkswirtschaftslehre. Sie war u.a. Vorstandsmitglied der WeiberWirtschaft e.G., Migrationsrat Berlin und der Initiative selbstständige Migrantinnen. Dr. Delal Atmaca war lange Jahre in der Lehre tätig und ist Expertin in den Themenbereichen Genossenschaften, Kooperation, Diversity, Migration, Gender und Frauenrechte und referiert zu diesen Themen auf der bundes- und europapolitischen Ebene.

DaMigra steht für antirassistischen Feminismus und weist seit Jahren auf die Verflechtung von Sexismus & Rassismus hin. Weder ist es hinreichend, nur antirassistisch zu sein, noch genügt es, nur feministisch zu sein. Erst, wenn der Feminismus und der Antirassismus intersektional sind, werden wir dem Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 wirklich Rechnung tragen. Wie schaffen wir es gemeinsam, unsere feministische Arbeit intersektional, antirassistisch und ohne Spaltung zu gestalten? Mit diese und andere Fragen möchten wir uns in diesen Workshop auseinandersetzten.

Sarah Kohrt

Sarah Kohrt is the project manager for the LGBTI platform Human Rights at the Hirschfeld-Eddy-Foundation (HEF). She is the coordinator of the Yogyakarta Alliance, a civil society forum for the inclusion of LGBTIQ+ in foreign policy and development cooperation. She maintains close contact with international activists, government agencies, and NGOs alike. She holds a Master´s degree in Cultural Studies and Philosophy from Humboldt Universität Berlin.

Do no harm but do something – is the motto of the Yogyakarta-Alliance. But how to avoid risks when supporting international project work for the human rights of LGBTIQ+ people? This lecture will first introduce the current challenges of international LGBTI advocacy and project work, then add some ideas for a postcolonial course of action and eventually discuss the German Government´s LGBTI inclusion strategy and its implementation from an NGO perspective. Form: Lecture followed by a Q&A.

How can the Do no harm approach be applied to international project work for LGBTIQ+ people? Why is civil society so important in this? The human rights of LGBTI people are currently at the core of a global culture war. In this lecture/presentation followed by a discussion we will discuss these challenges.

Dr. Sruti Bala (*1973 Lucknow) is Associate Professor in Theatre Studies at the University of Amsterdam. Her research interests are in the fields of participatory art, art and activism, translation and feminist and postcolonial theories of performance. She is also a member of the collective InSAF India (International Solidarity for Academic Freedom in India).

Nataliia Vainilovych

Nataliia Vainilovych - performer, artist, practitioner of participatory theater: Playback Theatre, Theater of the Oppressed, documentary theatre, Accredited Trainer of Playback Theatre (Center of Playback Theater, New York), board member of Ukrainian School of Playback Theatre, Head of NGO "ART-Playback" and Playback Companiy "Na Varti".

Examples will be given from the practice of Playback Theater, which works with the stories of people, including during crises. We will consider conflicting issues related to the method's ability to be open and accepting to any topic and experience.

We will talk about how the trend towards dialogue and inclusion changes during crises such as war. Is it possible to accept any story? What's going on with empathy?

Uri Noy Meir is an artist, trainer and practitioner of Theatre of the Oppressed, Dragon Dreaming and Social Presencing Theatre. As part of a global network of social artists and researchers, Uri is sensing and iterating new social technologies for social justice and systems change. In particular, Uri leverages the arts to make visible our interconnected nature, facilitating and activating collective intelligence and creativity in groups, organisations and whole ecosystems.

A brief practice-led inquiry of embodied practices (Social Presencing Theatre and Image Theatre) as pathways for bridging the ecological, social and personal divides we exprience in the world today.

Prof.in Dr.in Theresia Wintergerst

Prof.in Dr.in Theresia Wintergerst ist Professorin an der Fakultät Angewandte Wissenschaften an der FHWS. Ihr Lehrgebiet ist Werte, Normen und Sozialpolitik. Sie ist im Koordinationsteam zur Menschenrechtswoche.

Friedrich-Spee (1591-1635), Dichter, Verfasser vieler Lieder, Pädagoge, Professor und Jesuit, zeitweise in Würzburg tätig, kämpfte gegen den Hexenwahn, in dessen Zuge in der frühen Neuzeit viele Menschen, besonders viele Frauen, grausam gefoltert und umgebracht wurden.

Die Veranstaltung will seine Argumente nachzeichnen und sich seiner Persönlichkeit annähern. Gleichzeitig will die Veranstaltung darauf aufmerksam machen, dass die Verfolgung von Menschen als Hexen leider noch nicht der Vergangenheit angehört und als grausame Verschwörungstheorie verstanden werden kann.

Vortragende am Freitag

Prof.in Dr.in Andrea Frieda Schmelz

Andrea Schmelz, Dr.in ist Professorin für Internationale Soziale Arbeit und globale Entwicklung an der Hochschule Coburg. Zu ihren aktuellen Forschungsschwerpunkte gehören u.a. Green Social Work, sozial-ökologische Transformation und Gerechtigkeit; Globale Migration und Menschenrechte; sozial-ökologische Katastrophenforschung; Erinnerungskultur in der Sozialen Arbeit.

Warum ist Green Social Work im (Post-)Anthropozän ein bedeutsames Konzept? Wie können feministisch-posthumanistische Perspektiven die individualistische Vorrangstellung des Menschen gegenüber der nicht-menschlichen Welt hinterfragen? Das rebellische Konzept des „Chthuluzän“ lädt dazu ein, artenübergreifende Gerechtigkeit und Menschenrechte in der Sozialen Arbeit neu zu denken.

Dr. Riccardo Altieri

Dr. Riccardo Altieri (*1987, Hof) ist Leiter des Johanna-Stahl-Zentrums für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken, einer Einrichtung des Bezirk Unterfranken und der Stadt Würzburg. Die Themen jüdisches Leben und Antisemitismus stehen im Zentrum seiner Arbeit.

Welche Formen von Antisemitismus gibt es in Unterfranken und wie geht man damit um?

Die Kriminalstatistik der Stadt Würzburg ist dermaßen unauffällig, das politische Repräsentant*innen gerne von der "sichersten Stadt Deutschlands" sprechen. Ist das wirklich so? Welche Formen von Antisemitismus gibt es in Würzburg und wieso landen sie häufig nicht in der Kriminalstatistik? Wie ist das subjektive Empfinden von Jüdinnen und Juden hinsichtlich ihrer Sicherheit in der Stadt am Main? Diesen und weiteren Fragen wird Altieri in seinem Vortrag auf den Grund gehen.