Titelbild mit Studierenden der Fachhochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt

Informationen zu den Vortragenden

Im Folgenden finden Sie die Liste und weitere Informationen zu den Referierenden:

Vortragende am Montag

Dr. Angela Kunze-Beiküfner ist Hochschulseelsorgerin und evangelische Studierendenpfarrerin in Magdeburg. Sie ist zudem Zeitzeugin für die Friedliche Revolution in der DDR, bei der sie aktiv durch ein besonderes Engagement in der Berliner Gethsemanekirche beteiligt war. Sie spricht regemäßig auf verschiedenen Veranstaltungen über die Erfahrung des gewaltfreien Widerstand, u.a. als Abschlussrednerin des Weltfriedentreffens der Religion im September 2023 in Berlin vor dem Brandenburger Tor. 

Im Unterschied zu anderen Ländern wurde das Regime in der DDR ohne Gewalt und Blutvergießen gestürzt. "Wir haben mit allem gerechnet, wir waren auf alles vorbereitet, aber nicht auf Kerzen und Gebete" hat ein hochrangiger DDR-Politiker, Horst Sindermann, im Rückblick auf den Herbst 1989 gesagt. Angela Kunze war damals 25 Jahre alt und eine der Initiatorinnen der Friedensgebete in der Gethsemanekirche. Sie wird davon berichten, wie sie die entscheidenden 10 Tage im Oktober erlebt hat. 

 

 

 

Prof. Dr. Markus Krajewski ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Völkerrecht an der FAU Erlangen-Nürnberg. Er ist zudem Sprecher des Forschungszentrums Centre for Human Rights Erlangen-Nürnberg und einer der Programmdirektoren des Masterstudiengangs "Human Rights" an der FAU. Er forscht zu Fragen von Wirtschaft und Menschenrechten.

Das deutsche Lieferkettengesetz von 2021 wurde 2024 durch eine EU-Richtlinie zu Sorgfaltspflichten ergänzt. Während zivilgesellschaftliche Gruppen diese Regeln begrüßen, klagen Unternehmen über nutzlose Bürokratie. Was bringen Sorgfaltspflichtengesetze tatsächlich für den Schutz der Menschenrechte entlang der Lieferkette?

Michelle Becka (*1972) ist Professorin für Christliche Sozialethik an der JMU Würzburg. Sie ist Mitglied der Deutschen Kommission Justitia et Pax und Sprecherin der AG Christliche Sozialethik. Sie hat publiziert zu Grundfragen der Ethik, Ethik im Justizvollzug, politischer Ethik, insbesondere Menschenrechte, sowie Migration.

Für viele Menschen im Globalen Süden ist die Rede von Menschenrechten unglaubwürdig geworden. Dies führt zu verschiedenen Formen der Kritik. Sie sind im Spannungsfeld von Freiheit und Gleichheit, Individualität und Kollektivität angesiedelt und führen zur Frage nach dem Subjekt der Menschenrechte. Die These des Vortrags wird sein, dass kritische Fragen aus dem Globalen Süden Fehlinterpretationen von Menschenrechten aufdecken und beheben können und letztlich den emanzipatorischen Anspruch der Menschenrechte für alle verteidigen.

Vortragende am Dienstag

Alexander Baur ist Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht und Kriminologie der Georg-August-Universität Göttingen. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte liegt unter anderem im Sanktionen- und Vollzugsrecht.

Die Arbeit der sozialen Dienste der Justiz, aber auch von therapeutischen Akteuren (etwa in forensischen Ambulanzen) ist von einem Doppelauftrag geprägt: Bessern und Sichern, Helfen und Kontrollieren, Zwang und Freiwilligkeit. Der Vortrag mit Diskussion soll dieses Spannungsfeld näher beleuchten.


 

Prof. Dr. Gerd Stecklina ist seit April 2011 Professor für Theorie und Geschichte der Sozialen Arbeit an der Hochschule München. Davor hat er an der Technischen Universität Dresden und der Universität Kassel gelehrt. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschlechterforschung, Theorie und Geschichte der Sozialen Arbeit sowie Jüdische Sozialarbeit. Zu allen 3 Themenschwerpunkten hat er publiziert. Aktuell ist er einer der Leiter des Projekts "Soziale Verantwortung im Judentum in Deutschland: Traditionen und Orte als Jewish Heritage?"des DFG-Schwerpunktes "Jüdisches Kulturerbe". Ein weiteres Forschungsprojekt von ihm ist die wissenschaftliche Begleitung der Männerschutzwohnungen im Freistaat Bayern seit 2020 (gemeinsam mit Iris e.V. Dresden).

Männliche Geschlechtsidentität wird zum einem durch die Abgrenzung gegenüber allem, was als weiblich gelesen wird ausgebildet, zum anderen zeichnet sie sich durch die Konstitution von Gemeinsamkeiten zwischen Männern aus. Die damit einhergehende Wettbewerbsförmigkeit von Männlichkeit bringt auch eine Reihe von schwierigen Aspekten der sozialen Konstruktion von Männlichkeit und der hegemonialen Männlichkeit mit sich: Sprachlosigkeit und Empathiemangel, Karriere- und Erfolgsdruck, gefährliche Jobs und Arbeitsunfälle etc. . Untersuchungen zeigen auch, dass Männer eine geringere Lebenserwartung haben, häufiger Suizid begehen, suchtgefährdeter sind und weniger offen über erfahrende Erniedrigungen und Gewalt sprechen. Im Vortrag sollen diese Fragen diskutiert und in den Kontext der Menschenrechte gestellt werden. 

Kerstin Balkow promoviert zu Geschlechterverhältnissen im wissenschaftlichen Diskurs der Sozialen Arbeit am hochschulübergreifenden Promotionszentrum Soziale Arbeit. Sie ist Sprecherin der Sektion „Gender und Queer Studies in der Sozialen Arbeit“ der DGSA und befasst sich in ihrer Lehre und Forschung mit Theorien und Konzepten der Sozialen Arbeit, Gesprächsführung, Geschlechterverhältnissen und Antifeminismen.

Was verstehen wir unter Geschlechterverhältnissen und Feminismen? Wie zeigen sie sich in Disziplin und Praxis der Sozialen Arbeit und welchen aktuellen (anti-)feministischen Entwicklungen stellt sich die Soziale Arbeit?

Georgi Ivanov ist staatlich anerkannter Sozialpädagoge/Sozialarbeiter und keitet die Anlauf- und Beratungsstelle beim Verein von Roma und Nicht-Roma in Berlin Amaro Foro.
Gemeinsam mit seinen Kollegen versucht er die Herausforderungen von EU-Bürger in Deutschland auf verwaltungs- und politischer Ebene heranzutragen und an Lösungen mitzuwirken.

Die Soziale Arbeit hat der Minderheit der Sinti und Roma immer wieder Gewalt und Unrecht zugefügt. Gerade in dieser Profession verbirgt sich hinter vermeintlich wohlwollenden "kultursensiblen" Angeboten oft reines Othering. Betrachtet man die jahrhundertelange geschichtliche Entwicklung von Antiziganismus, stellt man fest, dass auch die Soziale Arbeit ihren Teil zu Diskriminierung, Exklusion und Gewalt gegenüber Roma beigetragen hat. Im Rahmen der Veranstaltung geht es zum einen um Antiziganismus in der Sozialen Arbeit - mit seinen historischen Kontinuitäten und Erscheinungsformen und zum anderen um gemeinsam zu diskutieren, wie Professionsangehörige ihn erkennen und entgegenwirken. 

Vortragende am Mittwoch

Donald is Professor of Child and Family Social Work and Director of the CASCADE Centre for Children's Social Care at Cardiff University. His research focuses on direct social work practice - identifying good practice and how to support it.

What is the purpose of child welfare work? This talk will argue that it is about protecting rights that may be in tension or conflict, such as the right of a child to protection or the right of a parent to freedom from state interference. This perspective has implications for practice, policy and research which will be explored 

Moutasm Alyounes: Syrischer Sozialaktivist und Autor, kam 2015 wegen des Krieges nach Deutschland.

Er hält Lesungen und Vorträge an Universitäten, Schulen und
Behörden.
Im Workshop wird die sogenannte Flüchtlingskrise im Hinblick auf Bildung und den Integrationsprozess der letzten 10 Jahre reflektiert und analysiert.

Ralf Geisler ist als Fachgruppenbetreuer Berufsvorbereitung für die Berufsintegrationsklassen (Sprachförderklassen) an Berufsschulen tätig. Er ist seit nunmehr 13 Jahren in diesem Bereich tätig und gilt als einer der Pioniere der Flüchtlingsbeschulung an bayerischen Berufsschulen.

Die Integration von jungen Menschen mit Fluchthintergrund geschieht auf vielfältige Art und Weise. Bildung gehört dabei zu den zentralen Elementen, noch dazu wenn sie im Anschluss in eine Berufsausbildung oder Berufstätigkeit führt. Diese Aufgabe verfolgen die Berufsintegrationsklassen der bayerischen Berufsschulen.

Prof. Dr. Achim Förster (*1979, Würzburg) ist Professor für Urheberrecht, Medienrecht und Medienpolitik sowie Vizepräsident für Internationalisierung und Lehre an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Sein wissenschaftliches Interesse gilt u.a. urheber- und datenschutzrechtliche Fragestellungen im Zusammenhang mit (digitaler) Hochschullehre.

Vortragende am Donnerstag

Dr. Riccardo Altieri (*1987, Hof) ist Historiker. Nach dem Studium und der Promotion in Würzburg und Potsdam übernahm er 2022 die Leitung des Johanna-Stahl-Zentrums, für das er seit 2016 tätig ist. Ein persönliches Interessensgebiet ist die Klassismus-Forschung. Hierzu hat er mehrere Bücher und Aufsätze publiziert.

Soziale Arbeit ist immer wieder gefordert, nicht nur die Interessen der Klientel, sondern auch die der Profession und der in der Sozialen Arbeit Tätigen zu vertreten.. Dabei spielen Berufsverbände und Gewerkschaften eine zentrale Rolle. In der Podiumsdiskussion soll herausgearbeitet werden, wie die Organisation der Interessen erhöht, wie die Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit verbessert und wie der Einfluss der Sozialen Arbeit in Staat und Gesellschaft gestärkt werden kann.

Dominik Liebig (*1988, Weißenburg in Bay) ist im Vorstand des DBSH (Deutsch Berufsbverband für Soziale Arbeit e.V.) im Landesverband Bayern tätig. Besondere Aufgaben sind u.a. Rechtsberatung, Haushaltsplanung und die Betreuung in der Region Franken. Hauptberuflich arbeitet Herr Liebig als Familienhelfer in der ambulanten Jugendhilfe in Bamberg.

Soziale Arbeit ist immer wieder gefordert, nicht nur die Interessen der Klientel, sondern auch die der Profession und der in der Sozialen Arbeit Tätigen zu vertreten. Dabei spielen Berufsverbände und Gewerkschaften eine zentrale Rolle. In der Podiumsdiskussion soll herausgearbeitet werden, wie die Organisation der Interessen erhöht, wie die Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit verbessert und wie der Einfluss der Sozialen Arbeit in Staat und Gesellschaft gestärkt werden kann.

Franziska Müller ist Jugendsekretärin beim deutschen Gewerkschaftsbund in Unterfranken. Davor hat sie Political and Social Studies an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg studiert. Als Gewerkschafterin beschäftigt sie sich mit der Schaffung guter Lebens- und vor allem Arbeitsbedingungen für alle Arbeitnehmer*innen

Soziale Arbeit ist immer wieder gefordert, nicht nur die Interessen der Klientel, sondern auch die der Profession und der in der Sozialen Arbeit Tätigen zu vertreten. Dabei spielen Berufsverbände und Gewerkschaften eine zentrale Rolle. In der Podiumsdiskussion soll herausgearbeitet werden, wie die Organisation der Interessen erhöht, wie die Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit verbessert und wie der Einfluss der Sozialen Arbeit in Staat und Gesellschaft gestärkt werden kann.

Regina Weisath ist Sozialarbeiterin in der stationären Jugendhilfe und arbeitet mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten. Sie hat die Qualifikation als systemische Traumaberaterin und ist Masterstudentin an der THWS.

Soziale Arbeit ist immer wieder gefordert, nicht nur die Interessen der Klientel, sondern auch die der Profession und der in der Sozialen Arbeit Tätigen zu vertreten. Dabei spielen Berufsverbände und Gewerkschaften eine zentrale Rolle. In der Podiumsdiskussion soll herausgearbeitet werden, wie die Organisation der Interessen erhöht, wie die Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit verbessert und wie der Einfluss der Sozialen Arbeit in Staat und Gesellschaft gestärkt werden kann. 

Vortragende am Freitag

Mandy Maria Reinhard (*1991 in Bad Mergentheim) ist Traumafachberaterin DeGPT, Systemische Einzel- und Familienberaterin DGSF und seit Sommersemester 2023 Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften der THWS. Zuvor war sie mehrere Jahre als Sozialarbeiterin in stationären als auch aufsuchenden Familienhilfen tätig. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit war die Beratung und Begleitung von Eltern mit Depressionen, Borderline, komplexe Traumafolgestörungen sowie deren minderjährigen Kindern. Sie lehrt an der THWS vielfach zu den Themen Trauma, Beratung und Krisenintervention in Familien.

In Deutschland wächst schätzungsweise jedes vierte Kind mit mindestens einem psychisch erkrankten Elternteil auf, doch trotzdem galten sie lange Zeit als "vergessene Angehörige". Welche Risiken ergeben sich für Kinder und Jugendliche mit einem mental erkrankten Elternteil? Welche Herausforderungen aber auch Chancen bringt die Arbeit mit hochbelasteten Familien für die Profession Soziale Arbeit mit sich? Und haben Kinder ein Recht auf "gesunde Eltern" oder eine "glückliche Kindheit"?