Titelbild mit Studierenden der Fachhochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt

Informationen zu den Vortragenden

Im Folgenden finden Sie die Liste und weitere Informationen zu den Referierenden:

Vortragende am Montag

Dr. Christoph Walther (*1959, Neumünster). 1980-84: Studium "Sozialwesen" an der FH Würzburg; 1985: Sozialarbeiter an der Universitätsklinik für Psychiatrie in Wü, 1985-1988: im Agnes-Sapper Haus in Wü, 1988-2011: am SpDi des BRK in Kitzingen und Ochsenfurt; Promotionsstudium an der Uni WÜ 2007-2010 in Pädagogik, Abschluss: Dr. phil. Seit 2011 Prof. für Soziale Arbeit an der TH Nürnberg, Schwerpunkte der Lehre: Sozialpsychiatrie und Beratung; Schwerpunkte der Forschung: Genesungsbegleitung, betreutes Wohnen

Die Geschichte und Arbeit der Psychiatrie-Enquete wird aufgezeigt: Ihr Bezug zu Menschenrechtsfragen; Internationale und nationale Initiativen im Vorfeld; Gründung, Tätigkeit und Gruppendynamik der Sachverständigenkommission; Ergebnisse der Psychiatrie-Enquete: Ist-Stand, Mängel und Empfehlungen.

Ohne Kenntnisse des geschichtlichen Hintergrunds erscheinen viele Errungenschaften in der sozialpsychiatrischen Versorgung heute als Selbstverständlichkeiten. Doch diese sind durch die weltweiten Krisen und die dadurch sich verschiebenden finanziellen und politischen Prioritäten wieder akut in Gefahr.

Podiumsgespräch mit:

  • Silvia Bickel-Renn, systemische Psycho- und Lehrtherapeutin

  • Klaus Miller, ehem. Leiter SpDi Erthal Sozialwerk

  • Katja Schecher, 1. Vorsitzende PSAG-Mainfranken

  • Dr. Thomas Schmelter, ehem. Oberarzt BKH Werneck

  • Eva Straub, ehem. Vorsitzende Bundes- und Landesverband der Angehörigen

  • Martin Wirth, Ex-In-Genesungsbegleiter

Moderation Prof. Dr. Christoph Walther und Prof. Dr. Dieter Kulke

Georg Szabo (*1966, Tauberbischofsheim) ist seit 1997 Leiter des Jugendzentrum Zellerau. War von 1992 - 1997 im Jugendzentrum Heuchelhof tätig. Arbeitet seit 1992 u.a. mit Sinti Jugendlichen und ihren Familien.

Die Minderheit der Sinti lebt seit vielen Jahrhunderten in ganz Deutschland. Trotzdem weiß ein großer Teil der Bevölkerung so gut wie nichts über ihre Existenz. Diejenigen, die von ihrer Existenz wissen, sind oft voller Vorurteile. Das Anliegen unseres Vortrages ist es, ein Gefühl für die Minderheit der Sinti und ihre Mentalität zu schaffen und Vorurteile abzubauen.

Die Minderheit der Sinti lebt seit vielen Jahrhunderten in ganz Deutschland. Trotzdem weiß ein großer Teil der Bevölkerung so gut wie nichts über ihre Existenz. Diejenigen, die von ihrer Existenz wissen, sind oft voller Vorurteile. Das Anliegen unseres Vortrages ist es, ein Gefühl für die Minderheit der Sinti und ihre Mentalität zu schaffen und Vorurteile abzubauen.

Jacqueline Dombrowsky, geb. Winterstein (*1976 Würzburg) ist deutsche Sinteza und seit vielen Jahren ehrenamtlich in verschiedenen Einrichtungen in der Kinder- und Jugendarbeit tätig. Sie arbeitet derzeit u.a. in der OGTS der Mönchbergschule.

Die Minderheit der Sinti lebt seit vielen Jahrhunderten in ganz Deutschland. Trotzdem weiß ein großer Teil der Bevölkerung so gut wie nichts über ihre Existenz. Diejenigen, die von ihrer Existenz wissen, sind oft voller Vorurteile. Das Anliegen unseres Vortrages ist es, ein Gefühl für die Minderheit der Sinti und ihre Mentalität zu schaffen und Vorurteile abzubauen. 

Vortragende am Dienstag

Vorstand Aufbruch Neukölln e.V sowie Vorsitzender des Beirats für Familienfragen in Berlin.

Kazim Erdogan lebt seit 1974 in Berlin und hat an der Freien Universität Soziologie und Psychologie studiert. Er arbeitete als Hauptschullehrer, Schulpsychologe und Familienberater in Berlin. Seit 50 Jahren arbeitet er nebenbei ehrenamtlich und ist Gründer von vielen bekannten Projekten.

Er ist unermüdlich. Achtzehn, neunzehn, zwanzig Stünden am Tag unterwegs für ein friedliches, gerechtes Miteinander der Menschen und gegen Sprachlosigkeit und Gewalt in unserer Gesellschaft. Seine Methode ist dabei denkbar einfach: Augenhöhe, Verständlichkeit, Wertschätzung er holt die Menschen dort ab, wo sie sind, und bietet ihnen, mal Sozialarbeiter, mal Psychologe, mal großer Bruder, handfeste Hilfe. Als Gründer der ersten Selbsthilfegruppe für türkische Männer und als Vorsitzender seines Vereins Aufbruch Neukölln“ ist er überaus prominent in Politik und Medien; 2012 bekam er von Bundespräsident Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz verliehen.


Doris Lüken-Klaßen ist Soziologin und arbeitet als Migrations- und Familienforscherin am Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb) zu familialem und gesellschaftlichem Wandel und Zusammenhalt: Wie wirken sich globale Veränderungen, Krisen und Chancen auf Familien, Kommunen und Organisationen aus – und wie können diese im Umgang mit Transformationen unterstützt werden? Zudem engagiert sie sich zivilgesellschaftlich sowie als Dozentin und Trainerin für interkulturelles Verständnis.

Globale Fluchtmigration nimmt seit Jahren kontinuierlich zu; auch in Deutschland suchen Millionen von Menschen Zuflucht, hierunter zahlreiche Familien. Die Integration der geflüchteten Eltern und Kinder ist eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe, die durch die Soziale Arbeit unterstützt werden kann. Der Vortrag skizziert Bedarfe von Familien sowie Herausforderungen für Fachkräfte, und beschreibt sowohl typische Stolpersteine als auch Good Practices für ein gutes interkulturelles Miteinander.

Vortragende am Mittwoch

 

Stefan Lutz-Simon leitet seit ihrer Eröffnung im Jahr 2004 die Jugendbildungsstätte Unterfranken, eine Facheinrichtung für rassismuskritische Migrationspädagogik in Würzburg, Stadtteil Heuchelhof. In ihrer nonformalen politischen Bildungsarbeit mit jungen Menschen und deren Begleiter:innen betrachtet sie pädagogische Prozesse im Zusammenhang mit Migrationsthematiken. Aus einem spezifischen Blickwinkel versteht sich die Migrationspädagogik dabei als unverzichtbarer Teil einer Allgemeinen Pädagogik im Ein- und Auswanderungsland Deutschland.

 

Migrationsprozesse zeigen sich in Stadtbildern. Nicht politische Setzungen, sondern geschichtliche Ereignisse - verbunden mit Zu- und Abwanderungen - prägen das Gesicht Würzburgs. Zwischen Kommen und Gehen wurden nicht nur Kirchen und Paläste gebaut. Es wurden und werden vor allem Biografien geschrieben, zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Zuspruch und Ausgrenzung Dieser Vortrag geht auf eine didaktische Spurensuche. Er betrachtet ganz unterschiedliche Streifzüge durch die Straßen und Gassen Würzburgs, vorbei an unscheinbaren Orten und Anlaufstellen. Jenseits von Schulbüchern wird Geschichte und Gegenwart in vielen Facetten greifbar. Würzburg steht dabei nur Pate, wenn es gilt, die Stadt als menschenrechtsbildenden Ort zu entdecken.

Linking local knowledge with universal human rights through Participatory Action research: Experiences from International Social Work

This presentation explores how Participatory Action Research (PAR) can serve as a bridge between local knowledge systems and the universal framework of human rights within the field of international social work. Drawing on empirical case studies and their protagonists from Mozambique, the Greece–Turkey border region, and Germany, the presentation examines how participatory and context-sensitive methodologies such as PhotoVoice and Future Creating Workshops can both challenge and enrich dominant human rights discourses.

Through collaborative inquiry with communities facing social exclusion, displacement, and structural inequalities, the research highlights the ways in which local actors and those engaging with them reinterpret and operationalize human rights principles in diverse cultural and political contexts. The Mozambique case focuses on community-led initiatives for social protection of displaced people; the Greece–Turkey case involves social work students’ views and actions about the dangerous borderland; and the German example reflects on refugee's perceptions and experiences of their integration in a Bavarian urban setting.

 

The presentation argues that integrating PAR strategies into international social work practice fosters a more dialogical and decolonial understanding of human rights, one that values local epistemologies as sources of legitimate knowledge and transformative potential. Ultimately, it calls for a rethinking of social work’s global mission toward approaches that are co-created, reflexive, and grounded in the lived realities of the people most affected by social injustice.

Dr. Olisaemeka Rosemary Okwara ist Mitglied der Ordensgemeinschaft "Daughters of Divine Love." Sie hat einen Doktortitel in systematischer Theologie von der Katholischen Universität Leuven in Belgien und ist ausgebildete Lehrerin. In Ihrem Bachelorstudium hat sie Religions-und Kulturwissenschaften studiert. Derzeit habilitiert sie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Ihre Forschung im Bereich der systematischen Theologie konzentriert sich auf die christliche Anthropologie und die dialogische Hermeneutik im Kontext des interkulturelle und Interreligiösen Dialogs in der heutigen Gesellschaft.

 

Der Beitrag stellt Grundzüge einer planetarisch ausgerichteten Theologie dar und stellt ihre Chancen für den interreligiösen und interkulturellen Dialog dar.

Dr. Eric Kyere is an Associate Professor of Social Work and Adjunct Professor of Africana Studies at Indiana University. Eric is a transdisciplinary scholar and draws on social science and humanities to integrate historical data with social science research methods. He applies collective memory and historical and structural perspectives to explore how we collectively embody and enact unjust and harmful practices of our collective past to (re)produce hierarchy-based epistemic and affective structures that alter our shared humanity to sustain inequalities. His work also contributes to practices of epistemic and relational repair through reinterpretation of our histories toward collective efforts to engage in reparative future. That is a future where structures and practices of violence rooted in slavery and colonial capital imaginaries are addressed for the collective. Such collective rethink is critical to reconstruct futures that support healthy relations with the self, the collective, and the natural environment in ways that support our thriving together. Dr. Kyere’s transatlantic work and experiences have shown that when contextual distinctions are accounted for, the way slavery and colonialism, and other forms of past violence accumulate into our present and are projected into the future implicates all of us, beyond victims and perpetrator binaries, but in differentiated ways. Therefore, our collective understanding of the relations among slavery, colonialism and ongoing formation of whiteness relative to epistemology and our shared humanity is essential to collectively re-construct our futures in reparative fashion.

 

  • This section will introduce historical and structural perspectives to the conceptualization of human rights and how it is sustained in today’s practice.

  • Cultural mechanisms for establishing and perpetuating human differentiation and implications will be discussed.

  • Presenters will also offer diverse perspectives on the dilemmas surrounding human rights discourse, emphasizing the need to critically examine the epistemic and affective resources for nurturing human possibilities for the collective and the planet.

 

  • Presenters will introduce historical and structural perspectives to the conceptualization of human rights and how it is sustained in today’s practice.

  • Cultural mechanisms for establishing and perpetuating human differentiation and implications will be discussed.

  • Presenters will also offer diverse perspectives on the dilemmas surrounding human rights discourse, emphasizing the need to critically examine the epistemic and affective resources for nurturing human possibilities for the collective and the planet.

Stephanie Lyons, Clinical Associate Professor and Director of Practicum Education leads Indiana University School of Social Work’s (IUSSW) implementation of practicum education curricula, ensuring integration between classroom and practice settings, and compliance with policies and CSWE standards. Stephanie is pursuing her PhD in Social Work with a research interest in organizational leadership. Prior to IUSSW, Stephanie held leadership positions in regional and national, youth and family serving organizations.

 

1. This section will introduce historical and structural perspectives to the conceptualization of human rights and how it is sustained in today’s practice.

2. Cultural mechanisms for establishing and perpetuating human differentiation and implications will be discussed.

 

3. Presenters will also offer diverse perspectives on the dilemmas surrounding human rights discourse, emphasizing the need to critically examine the epistemic and affective resources for nurturing human possibilities for the collective and the planet.

Dr. Carmen Luca Sugawara has over 30 years of experience in international social development. Her administrative leadership, research, and teaching are centered on advancing international collaboration and promoting community-university engagement to advance and support the university's third mission and its contributions to sustainable development.

 

  • This section will introduce historical and structural perspectives to the conceptualization of human rights and how it is sustained in today’s practice.

  • Cultural mechanisms for establishing and perpetuating human differentiation and implications will be discussed.

  • Presenters will also offer diverse perspectives on the dilemmas surrounding human rights discourse, emphasizing the need to critically examine the epistemic and affective resources for nurturing human possibilities for the collective and the planet.

Thureund Benny Momper (beide Sozialarbeiter) arbeiten als Bildungsreferenten für Spiegelbild e.V. – Politische Bildung aus Wiesbaden e.V. und haben Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen.

Der Vortrag widmet sich der Frage, wie die Soziale Arbeit mit ihrem Erbe aus dem Nationalsozialismus umgegangen ist und welchen Einfluss diese Geschichte bis heute auf die Profession hat. Im Mittelpunkt stehen Akteur*nnen, Narrative und Strukturen, die nach 1945 zur Tradierung von Schuldabwehr und Geschichtsverfälschung beigetragen haben. Dabei wird der These gefolgt, dass belastete Akteure nicht nur in der Sozialen Arbeit weiter wirken konnten, sondern auch aktiv an der Konstruktion geschichtspolitischer Deutungsmuster beteiligt waren. Die Analyse macht deutlich, dass die Konfrontation mit der nationalsozialistischen Vergangenheit nicht aus dem Zentrum der Profession heraus, sondern durch dissidente Stimmen und Betroffenengruppen erkämpft wurde. Abschließend wird gefragt, welche Potenziale in der selbstkritischen Auseinandersetzung mit dieser Geschichte liegen.

Teilnahme bei der Podiumsdiskussion "Erinnerungsarbeit zum Nationalsozialismus in der Sozialen Arbeit nach 1945 bis zur Gegenwart, Perspektiven auf die Zukunft", organisiert und moderiert von Prof. Sven Steinacker und Prof. Ralph-Christian Amthor.

Dr. Gabriele Fischer (*1971, München) ist Professorin für Gender, Migration und Diversität an der Fakultät für Angewandte Sozialforschung der Hochschule München. Eines ihrer Forschungsgebiete ist das (Nicht-)Erinnern an Todesopfer rechter Gewalt. Aktuell leitet sie das Forschungsprojekt (un)doing memory und Rechtsextremismus. Praktiken des (Nicht-)Erinnerns an Todesopfer rechter Gewalt in Bayern im Rahmen des Forschungsverbundes Gegenwartsanalysen, Erscheinungsformen und Erinnerungspraxen

zum Rechtsextremismus in Bayern. Sie arbeitete zudem zur Ausbildung von 'Volkspflegerinnen' im Nationalsozialismus an der Vorgängerinstitution der Hochschule Esslingen. Dort war sie bis 2019 Professorin für Soziologie.


Dr. Thomas Roth (*1971), wissenschaftlicher Mitarbeiter am NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln. Forschungsschwerpunkte: Polizei- und Justizgeschichte, NS-Regime und dessen Nachgeschichte, Verfolgung politischer Abweichungen und sozialer Randgruppen 1933-45.

 

Dr. Heike Radvan (1974, Rügen) ist Tischlerin, Sozialpädagogin und Erziehungswissenschaftlerin; seit 10.2024 Professorin für Rechtsextremismusforschung mit den Schwerpunkten Politische und kulturelle Bildung am Institut für Rechtsextremismusforschung der Universität Tübingen (IRex). Seit 2017 war sie Professorin am Institut Soziale Arbeit an der Brandenburgisch-Technischen Universität Cottbus mit den Schwerpunkten Rechtsextremismusprävention und Gemeinwesenarbeit. In 2009 provomierte sie zum Thema “Pädagogisches Handeln und Antisemitismus” an der Freien Universität Berlin. Von 2002 bis 2017 war sie in der Amadeu Antonio Stiftung tätig, u.a. initiierte und leitete sie hier die Fachstelle „Gender und Rechtsextremismus“.

Vortragende am Donnerstag

Farah Al-Hamouri is a social work academic and consultant specializing in migration, and refugee protection in Jordan and the MENA region. She lectures at the German Jordanian University and coordinates field-training programs that bridge academia with community-based practice. Her work focuses on restorative justice, tribal law, and survivor-centered protection, forming the core of her PhD research at the University of Hamburg. She has contributed to international publications and participate in several cross-border projects on social work education, protection systems, and community well-being.

In Jordan, tribal law and restorative justice meet around shared goals of repairing harm and restoring social balance, yet they differ in how power, rights, and vulnerability are addressed. Tribal mechanisms like atwa and sulh emphasize communal harmony, while restorative justice adds structured, survivor-centered processes grounded in global human-rights standards. Social workers stand between these systems—translating cultural practices into ethical, rights-based intervention, ensuring that dignity, safety, and accountability guide every step.