Auslandsexkursion nach Sibiu (Hermannstadt) in Rumänien
Auslandsexkursion nach Sibiu (Hermannstadt) in Rumänien: Die Vertiefungsbereiche „Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft“ und „Entwicklung und Förderung in der frühen Kindheit“ gewinnen interessante Einblicke.
Neunundzwanzig Studierende aus zwei Vertiefungsbereichen machten sich zusammen mit Professor Roßkopf und Professor Weber sowie der Doktorandin Vera Taube auf die lange Reise ins 1400 km entfernte Sibiu (Hermannstadt) in Siebenbürgen, Rumänien. Bei der Anreise gab es zunächst eine größere Pause in Melk in Österreich. Dort hatte die Gruppe Gelegenheit, das Stift Melk (UNESCO Welterbe) mit seiner beeindruckenden Bibliothek zu besichtigen und von Pater Alois Köberl etwas über die sozialen Projekte des Klosters zu erfahren. Am späten Abend war das Ziel in Sibiu, die evangelische Akademie Neppendorf, erreicht, wo alle herzlich empfangen und gut untergebracht wurden.
Eine vollgepackte Woche mit einem sehr interessanten und abwechslungsreichen Programm begann. Die Studierenden lernten dabei sehr beeindruckende und inspirierende Menschen kennen, die trotz eines schwierigen Umfeldes für ihre Schützlinge das Beste tun und alles geben. Zum Beispiel Frau Ortrun Rhein, die Leiterin des Altenheims für die deutsche Minderheit Carl Wolff, die mit ihrem unermüdlichen Engagement unbürokratische Hilfe für alle leistet und zudem noch ein Hospiz für Erwachsene und eines für Kinder gegründet hat. Oder Pfarrer Wagner, der in Alba Iulia (Weißenburg / Karlsburg) unter widrigen Bedingungen Wohngruppen und Tagesstätten für Menschen mit Behinderung aufgebaut hat.
An der Lucian Blaga Universität Sibiu nahmen die Studierenden an einem Workshop zur Professionalisierung und zur Internationalen Sozialarbeit teil, der von rumänischen und deutschen Dozenten gestaltet wurde. Professor Roßkopf und Professor Weber wurden zudem vom Rektor der Universität, Prof. Bondrea, empfangen und erörterten Möglichkeiten des Ausbaus der Beziehungen beider Hochschulen. Im Dorf Avrig (Freck) bekamen die Studierenden eine Ahnung davon, wie die Realität des Zusammenlebens von Rumänen, Siebenbürger-Sachsen und Roma aussieht. An einem Vormittag gab es für die beiden Vertiefungsbereiche ein getrenntes Programm: Der Vertiefungsbereich „Entwicklung und Förderung in der frühen Kindheit“ hatte Gelegenheit einen staatlichen Kindergarten und eine Krippe zu besuchen. Dort erfuhren die Studierenden die Grundzüge pädagogischer Konzepte und Vorstellungen von frühkindlicher Förderung in Rumänien. Der Vertiefungsbereich „Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft“ bekam durch den Vortrag der Migrationsbeauftragten, Frau Erika Klemm, Einblicke in die Migrationspolitik des Landes.
Aber auch landeskundliche Besonderheiten kamen nicht zu kurz. Der Akademieleiter Roger Parvu informierte sehr kurzweilig und mit Charme und Witz über die Geschichte Rumäniens und lies auch bei der Stadtführung die historischen Fakten lebendig werden. Ein Höhepunkt der Woche war im Sinne der landestypischen Erfahrungen dann auch ein Besuch im Ikonenmuseum und anschließendem Abendessen in einem Landgasthof in Sibiel, bei dem rumänischen Köstlichkeiten serviert wurden.
Auf der Rückreise wurde noch eine Zwischenstation in Budapest eingelegt. An der National University of Public Service (NUPS) Budapest hörte die Gruppe Fachvorträge und konnte anschließend noch kurz die Stadt besichtigen. Die Teilnehmer waren sich einig, dass diese Exkursion zwar anstrengend aber vor allen Dingen sehr bereichernd und lehrreich war und die gemachten Erfahrungen einen wichtigen Beitrag zur Förderung interkultureller Kompetenzen leisten.