Titelbild mit Studierenden der Fachhochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt

Vertiefungsmodul Musiktherapie in der Sozialen Arbeit regional und international

25.01.2017 | fas.fhws.de, Aktuelles

Von Oktober 2016 bis Januar 2017 gab es im regulären Programm des Vertiefungsmoduls Musiktherapie in der Sozialen Arbeit im Bachelor Soziale Arbeit (BSA) Praxisprojekte mit der Kinderonkologie der Uniklinik Würzburg, mit dem Theater Augenblick der Mainfränkischen Werkstätten und mit der Alzheimer Gesellschaft Würzburg/Unterfranken sowie Erasmus-incoming Lehre und internationale Gastvorträge aus Dänemark, Australien, Finnland und Großbritannien.

Die Praxisprojekte sind der letzte von insgesamt 7 Schritten zum Erwerb von Handlungskompetenzen im Vertiefungsmodul Musiktherapie in der Sozialen Arbeit im BSA. In diesem Schritt werden das zuvor erarbeitete Wissen und Kompetenzen in einer Gruppenarbeit mit realen Klienten weiter entwickelt und abgeschlossen. In diesem Semester waren dies Gruppen von Geschwisterkindern von in onkologischer Behandlung befindlichen Kindern, von Schauspielern des Theaters Augenblick (Menschen mit Behinderung) und von Demenzbetroffenen sowie deren pflegenden Angehörigen, welche zusammen zu Hause leben. Bei den Geschwisterkindern erarbeiteten die Studierenden ein Konzept des Therapeutischen Songwriting, führten dies durch und evaluierten es, wobei hier erreicht wurde, dass die Geschwisterkinder ihre täglichen Herausforderungen, welche sie nun zu bewältigen haben, artikulieren können, sich darüber austauschen und eine erste Bearbeitung und Perspektive der Bewältigung im Projekt erarbeiteten. Mit den Schauspielern des Theaters Augenblick wurde sehr erfolgreich ein Team-Coaching mit Instrumentalimprovisation, Tänzerischer Gruppenmusiktherapie und Gruppensingtherapie durchgeführt. Mit den Demenzbetroffenen und ihren Angehörigen wurde ein ganzheitlicher Ansatz angewandt, in dem für die Demenzbetroffenen mehrere Stärken (Ressourcen) angeregt und aktiviert wurden. Für die pflegenden Angehörigen gab es einen Teil, der von Absolventen der FHWS (Master Musiktherapie) geleitet wurde, in dem zum einen das Nutzen von Musik in der häuslichen Pflege sowie zum anderen ein Austausch zu den starken Belastungen der Tag-und-Nacht-Pflege und deren Bewältigung im Mittelpunkt standen. Ein besonderer Dank gilt der Alzheimer Gesellschaft Würzburg/Unterfranken und der Elterninitiative  leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg für deren Unterstützung der Projekte.

 Im Rahmen der regulären internationalen Lehre im Vertiefungsmodul Musiktherapie in der Sozialen Arbeit im BSA gab Professor Jacobsen von der Aalborg Universität Dänemark Input zu Musiktherapie mit Familien mit emotional vernachlässigten Kindern, Professor Baker von der Universität Melbourne Australien (via adobe connect) zu Musiktherapie bei Abhängigkeitserkrankungen, Professor Erkkilä von der Universität Jyväskylä Finnland zu Musiktherapie bei Kindern mit ADHS sowie Musiktherapie für Menschen mit depressiven und Angststörungen sowie Dr. Loth von der Anglia Ruskin University Cambridge Großbritannien zu Musiktherapie bei Essstörungen. Thematisiert wurden bei allen diesen Beiträgen auch die verschiedenen nationalen Versorgungssysteme und kulturellen Grundwerte. Darüber hinaus nutzte eine Studierende des Vertiefungsmoduls die Möglichkeit, das komplette Semester im Erasmus-Austausch an der Universität Jyväskylä Finnland zu absolvieren bei voller Anerkennung des Moduls im BSA.