Exkursion im Vertiefungsbereich Kinder-, Jugend- und Familienhilfe 2024
“Erleben, Arbeiten und Lernen” war das Motto der Exkursion von 37 Studierenden des Vertiefungsbereichs Kinder-, Jugend- und Familienhilfe nach Finnland. Zum Semesterende besuchten sie das Projekt „Erleben, Arbeiten und Lernen” (EAL) in der ostfinnischen Seenplatte, um die Arbeit im intensivpädagogischen Auslandsprojekt kennenzulernen. Das Ziel der Exkursion war es, den Studierenden die Wirkfaktoren der Arbeit mit sogenannten hard-to-reach Klientel aufzuzeigen, Erlebnispädagogik neu zu denken und die Herausforderungen bei der Arbeit mit schwer erreichbaren Kindern und Jugendlichen zu reflektieren.
Während des einwöchigen Aufenthalts teilten die Studierenden den Alltag, die Arbeit und die Naturerfahrungen mit den Betreuungspersonen und den Jugendlichen auf dem finnischen Hof. Tätigkeiten wie Holz hacken, Brot backen, Wasser aus dem Brunnen holen und 16 Kilometer zu Fuß einkaufen gehen, verdeutlichen, dass „Erleben, Arbeiten und Lernen” mehr als nur ein Name ist.
Das Projekt richtet sich seit 1995 an dissoziale Kinder und Jugendliche, die aufgrund problematischer Umstände nicht beschulbar sind. Diese intensivpädagogische Maßnahme ist auf die speziellen Bedürfnisse dieser jungen Menschen zugeschnitten und richtet sich an Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren, die in ihrem Alltag oft scheitern. Das einjährige Projekt wird vom Diakonischen Werk Würzburg und dem Verein „Erleben, Arbeiten und Lernen e.V.“ kooperativ durchgeführt und ist in die Arbeit der Evangelischen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Würzburg integriert.
Das Programm ist in drei Phasen unterteilt: eine Vorbereitungsphase in Deutschland, eine Intensivphase auf dem finnischen Bauernhof und eine abschließende Integrationsphase in Deutschland. Die einfache Umgebung in Finnland bietet einen reizarmen Rahmen, der Ablenkungen des alltäglichen Lebens minimiert. Eine feste Tagesstruktur ist ein wesentlicher Bestandteil der pädagogischen Arbeit im Projekt, bestehend aus geregelten Abläufen wie morgendlichem Aufstehen, schulischem Lernen, gemeinsamen Mahlzeiten und abendlichem Zubettgehen.
Im Zuge der Exkursion fand ein Treffen von Netzwerkorganisationen in Finnland zur Förderung und Unterstützung des Projektes, statt. Hier engagieren sich drei Hochschulpartner, die DIAK Helsinki, die Universität Ostfinnland sowie die THWS, repräsentiert durch Prof. Dr. Vera Taube, die die Exkursion leitete.
Infos zum Projekt EAL: https://www.eal-jugendhilfe.de/bei-uns/aussenwohnen-finnland
Forschung: https://www.uef.fi/en/event/dissertation-ma-vera-taube-social-work-online
Kontakt:
Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften
Prof. Dr. Vera Taube
Leiterin des Vertiefungsbereichs Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
Münzstr. 12
97070 Würzburg
E-Mail: vera.taube[at]thws.de
Die Exkursion wurde finanziell unterstützt von:
